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„Aber für die Entwicklung von Sozialkompetenzen ist die Schule doch ganz wichtig!“ Dieses Argument wird in Diskussionen über die Notwendigkeit einer Schulpflicht gerne ins Feld geführt. Klar, wenn Kinder jeden Tag mehrere Stunden mit Hunderten Gleichaltriger unter einem Dach verbringen, dann müssen sie ja zwangsläufig im sozialen Umgang kompetent werden. Oder ist das vielleicht gar kein Automatismus …?
Überleg mal kurz: Wie viele echte Freunde hast du in der Schule gewonnen, zu denen du heute noch Kontakt hast? Die Chancen stehen gut, dass du sie dort gefunden hast, wo die meisten Kinder ihre Kontakte knüpfen, wenn man sie frei entscheiden lässt: im Sportverein, in der Pfadfindergruppe, in der Nachbarschaft, bei ihren Freizeitaktivitäten.
Selbst also der so positiv besetzte soziale Aspekt in einer Regelschule wird den Kindern aufgezwungen. Würde man sie fragen, ob sie einen halben Tag lang mit 30 anderen in einem Raum auf einem Stuhl still sitzen wollten, was würden sie wohl antworten?
Wie wollen Kinder eigentlich lernen – von wem und mit wem und an welchem Ort? Mit dem Bildungsvisionär Ricardo Leppe reflektiere ich den Sinn und Unsinn von Schule als System, das Kinder überhaupt nicht danach fragt, was sie wirklich brauchen, um voller Motivation und Eifer zu lernen. Gemeinsam erörtern wir die Bedingungen, unter denen es funktioniert, neugierig zu bleiben und lebenslang gerne zu lernen – und diese sind überhaupt nicht schwer zu realisieren!